Trauma-Bewältigung und Körpergedächtnis

Trauma-Arbeit

Ursachen für Traumata

Im Laufe meiner langjährigen Praxiszeit hat mich das große Spektrum immer wieder in Staunen versetzt, was alles dazu führen kann. Ereignisse in der Kindheit z. B. Krankenhausaufenthalte (Eltern durften damals nicht bleiben); chirurgische Eingriffe, Missbrauch, Dunkelheit und Alleinsein im Kindesalter, manchmal auch scheinbar harmlose Ereignisse; immer wiederkehrende Schläge oder nur die Androhung; aus diesen Ereignissen können sich Ängste, andere Verhaltensweisen und Körpersymptome entwickeln, die man als Betroffener nicht unbedingt mit dem Erlebnis zusammenbringt.

Beispiele, die häufig Trauma-Symptome auslösen:

Unfälle, Stürze, Geburtstrauma, Durchleben von schweren Krankheiten; Verlust eines Elternteils oder nahestehenden Menschen; Missbrauch ( sexuell oder emotional ); Körperliche Misshandlung; körperliche Gewalt, Schläge oder Androhungen, auch das Miterleben von Gewalt; Verlassenheitserlebnisse, Operationen, insbesondere in Verbindung mit Narkose, medizinische Untersuchungen, Spritzen, Eingriffe beim Zahnarzt;

Wie sie sehen können, die Palette ist groß und vom Verstand oft nicht nachvollziehbar, doch die Auswirkungen sind oft schwerwiegend und langwierig; bleiben leider oft Jahre lang unerkannt.
Durch das Trauma geht die Ganzheit des Körpers und der Seele verloren.

Die Schamanen und Körperpsychotherapeuten sprechen von der Wiederbeseelung des Körperteils, welches verloren gegangen ist, von der Wiederbeseelung des abgetrennten und verletzten Körperteils. Und das ist Aufgabe in der Therapie.

Manche Menschen fühlen sich nach Unfällen oder Operationen irgendwie körperlos, auch nach Schockerlebnissen und Verlassenwerden; Eine vergewaltigte Frau sagte: „Mir wurde meine Seele gestohlen und mein Becken fühlt sich wie abgetrennt an!“

Ein Beispiel für ein Schockerlebnis durch den plötzlicher Tod eines nahen Menschen; Nach einigen Monaten kam diese. Patientin in die Praxis mit Symptomen wie starke Nackenschmerzen, unangenehmes Kribbeln in Armen und Beinen; Sodbrennen, Magenschmerzen, Schwäche in den Beinen; Taubheitsgefühl im Körper, dumpfes Gefühl im Kopf; außerdem hat sich daraus noch eine Angst- und Panikstörung entwickelt, sie glaubte immer wieder eine schlimme Erkrankung zu haben. Sie erzählte, im Moment des Erschreckens fühlte sie einem Messerstich in der Magengegend, und am nächsten Tag die anderen genannten Symptome. Dennoch hat diese Patientin mit diesen doch schon Monate andauernden Symptomen das Ereignis damit nicht in Zusammenhang gebracht. Dies soll ein Beispiel dafür sein, wie stark und vielseitig die Symptome nach einem erlebten Trauma sein können.

Nach ca. 9 Monaten war diese Patientin mit Hilfe von Wiederbelebungstechniken und Bewusstmachungsarbeit, so wie ich es nenne, weitestgehend ihre Symptome los.

Im Einzelnen heißt das: Therapien wie Entspannungstechniken, Atemarbeit, Ich-stärkende Übungen, Aufbau von Ressourcen ( eigene Stärken und Kompetenzen) , systematische Desensibilisierung, cranio-sacrale Therapie, hypno-systemische Trance, Expositionstherapie, Aufstellungsarbeit, verhaltensmedizinische Interventionen.